Ob es jemals eine Rückkehr zum Modus Operandi der Vor-Pandemie-Zeit geben wird? Und vor allem: Wollen wir das überhaupt?
Beim TYPO3-Camp Mitteldeutschland habe ich am 31. März diesen Jahres eine Session mit dem Titel Wie effizient ist New Work? gehalten. Ziel dieser Session war es ursprünglich, mit anderen HR Managern, Geschäftsführern und Arbeitnehmern ins Gespräch zu kommen und zu erörtern, wie Arbeitsplätze gestaltet sein müssen, was Arbeitnehmende erwarten und wie trotz New Work-Benefits die Effizienz gewahrt werden kann. Schon nach den ersten Minuten dieser Session war allerdings klar: Es ist eine ganz andere Frage, die alle Anwesenden beschäftigt. Der Austausch hierzu war rege und als das Ende der 45-minütigen Diskussionsrunde gekommen war, herrschte noch immer viel Redebedarf im Raum.
Während also die ersten Minuten einige Beispiele zu New Work im Allgemeinen und Benefits im Besonderen (ein Teilnehmer berichtete von Massagen im Büro auf Kosten der Firma) aufgegriffen wurden, ging es den Rest der Stunde vornehmlich um die Frage: Wie viel Homeoffice möchten wir als Arbeitgeber anbieten bzw. wie viel als Arbeitnehmer in Anspruch nehmen? Welche Voraussetzungen benötigen wir beidseitig? Und kann man überhaupt als Arbeitgeber allen Angestellten und ihren individuellen Bedürfnissen gerecht werden?
Klar geworden sind in diesem Gespräch zwei Punkte. Erstens: Keine einzige Person in der versammelten Runde hat sich für eine 100-prozentige Büropflicht ausgesprochen. Zweitens: Auch Personen in vermeintlich gleichen Situationen haben unterschiedliche Arbeitsbedürfnisse. Während also der eine Vater das Homeoffice als Möglichkeit nutzen konnte, mehr Zeit mit den Kindern zu verbringen und sie aus der Kita abzuholen, benötigte der andere seinen Platz im Büro, um ungestört und effizient arbeiten und dann die Zeit nach der Arbeit mit den Kindern in vollen Zügen genießen zu können. Während der Eine einen ergonomisch ausgestatteten Schreibtisch in den eigenen vier Wänden hat, arbeitet die Andere seit zwei Jahren am Esstisch im geteilten Wohnzimmer. Und während manche Arbeitnehmer am liebsten zu 100% im Homeoffice arbeiten würden, fragten Arbeitgeber was sie dann mit den kostenintensiv renovierten Büroräumen anfangen sollen, für die sie einen Mietvertrag über zehn Jahre abgeschlossen haben.
Spannend waren eben diese unterschiedlichen Standpunkte, Probleme und Herausforderungen – diskutiert auf Augenhöhe und aus den unterschiedlichsten Positionen. Zugehört wurde an diesem Tag Geschäftsführern und Entwicklern, Personalbeauftragten, Selbständigen und Projektleitern.
Wer von diesem Blogartikel ein Rezept oder eine Patentlösung für die Homeoffice-Frage erwartet hat, wird an dieser Stelle vermutlich eher enttäuscht sein. Denn wie soll man eine Patentlösung finden, wenn noch nicht einmal alle die gleiche Frage stellen? Wenn jeder für seine effizienteste Arbeitsweise andere Voraussetzungen benötigt? Und wenn jeder individuelle Herausforderungen im Arbeits- aber auch Privatleben stemmen muss – die sich ja häufig gleichzeitig im Homeoffice spiegeln?
Wir bei der Davitec GmbH werden in den nächsten Wochen eine Balance zwischen Anwesenheit im Büro und Arbeiten aus dem Homeoffice finden. Und wenn nötig diesen Modus noch einmal evaluieren und anpassen. Für uns steht fest: Zu 100% Anwesenheit in der Bautzner Straße werden wir nicht zurückkehren, aber wir freuen uns auch, mal wieder alle Kollegen an ein paar Tagen im Büro zu treffen. Zwischen Flexibilität und Teambuilding. Zwischen Davitec-Büro und Zuhause. Das wird wohl unser neues Normal nach der Corona-Homeoffice-Pflicht.
Hast Du Lust, Teil unseres Teams zu werden? Hier geht's zu unseren offenen Stellen!